Dienstag, 27. Oktober 2009

Elektro Velo? Ja, aber nicht zu diesem Preis!

Elektro-Velos sind hier in der Schweiz und überhaupt weltweit stark im Trend. Ich finde die Idee gut, die Reichweite des Velos per Elektrounterstützung zu erweitern. Leider sind die auf dem Markt verfügbaren Modelle viel zu teuer, für dass was sie leisten. Wer will schon 5000 CHF für ein Elektro-Fahrrad ausgeben? Für das Geld kann man sich ein Motorrad kaufen. Die häufig gesehene, bei Rentnern erfolgreiche Marke Flyer z.b. verbaut in den Top Modellen explosive Nickel Ionen Akkus, mit einer Kapazität von (26V * 10Ah ) = 260Wh (500 Ladezyklen) und Motoren mit lächerlichen 250Watt. BionX, ein kanadischer Hersteller, vertreibt seine Umrüstsätze über intercycle.ch . Die Topmodelle kosten fantastische 2700 CHF (Velo nicht dabei), die Batterie leistet (36 * 9Ah) = 324 Wh, Motor 500Watt. Intercycle.ch unterbindet mit einem Preisdiktat jeglichen Wettbewerb. Es gibt noch eine Menge andere die versuchen sich unter dem innovativen Ökodeckmantel eine goldene Nase zu verdienen. Ich habe mich deshalb ein bisschen schlau gemacht und möchte hier aufzeigen wie man zum halben Preis mit wenig Aufwand, ein 5 mal leistungsfähigeres E-bike bauen kann. Ein bisschen handwerkliches Geschick ist natürlich von Nöten.



Benötigte Teile für ein Custom E-Bike: 

- ein stabiles Velo
- einen guten Akku plus Ladegerät
- einen Motor
- ein Controller
- Gashebel und oder Pedelec Sensor
- Batteriehalter



Das Velo
Es sollte ein stabiles sein, am besten mit Stahlrahmen. Scheibenbremsen von Vorteil. Das Gewicht spielt nicht unbedingt eine Rolle, denn schwer wir es ja sowieso wenn alles dran ist. Ich habe mir eins auf einer Secondhand-Börse gekauft.

Der Akku
Das wichtigste am E-Bike ist die Energiequelle, die Batterie. Der wohl zuverlässigste Akkumulator wäre der Bleiakkumulator. Der grösste nachteil dieses Akkus ist das Gewicht und kommt deshalb nicht in Frage. Der Lithium-Ionen Akku hat die grösste Leistungsdichte, kann aber unter Umständen in Flammen aufgehen und hat eine Lebensdauer von 500 Lade Zyklen. Der beste zur Zeit für Elektrofahrzeuge geeignete Akku ist meiner Meinung nach der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulator. Er ist ungefährlich und hat eine lange Lebensdauer bis zu 1000 Zyklen. Beim Kauf solcher Batterien sollte man nicht sparen, Geiz ist gar nicht geil. Es gibt ein paar E-Bay Verkäufer die sollte man meiden. Es sind vor allem die mit den V-Power Produkten. Ein gewisser Li Ping aus Hongkong ist sehr kompetent und biete gute Produkte, welche man unter: http://www.pingbattery.com/servlet/StoreFront findet. Ich habe mich für einen kräftigen ausdauernden Akku mit 48Volt 30Ah = 1440Wh entschieden. Um Geld zu sparen kann man durchaus einen kleineren Akku nehmen mit weniger Ampere Stunden und hat immer noch viel mehr Power als die Rentner-Bikes. Diese LiFePo4 Akkus von Ping besitzen ein sogenanntes BMS "Battery Management System". Es überwacht die Temperatur Spannungen der einzelnen Zellen und schaltet im Notfall die Batterie ab.

Der Motor
Es gibt verschieden Arten von Antrieben für ein E-Velo direkte, indirekte, Vorderrad, Hinterrad. Ich habe mich für einen Cristalyte Brushless 53x Hub Rear Motor entschieden. Diese Motoren sind wartungsarm kraftvoll und unauffällig. Es gibt sie in Verschiedenen Ausführungen und kommen komplett auf 20"-28" Felgen montiert. Sie haben Scheibenbremsaufnahmen, Kassetten bis zu 8 Gängen sind möglich. Der 5303 ist der schnellste, der 5305 der langsamste aber kräftigere. Der 5304 ist der zwischen drin, also meine Wahl. Bekommt man in Europa bei crystalyte-europe.com. Die Hubs vonGoldenmotor arbeiten nach gleichem Prinzip könnte man auch nehmen.

Wie man unten in den Videos sehen kann, setzen einige auf Antriebe die die den vorderen Kranz antreiben, dabei haben die Pedalen noch einen separaten Freilauf. Der Vorteil ist das der Motor die Übersetzung des Fahrrads mit nutzen kann und sehr leicht ist. Die ist eine sehr effektive Methode und auch kostengünstiger als die Hub Motoren, aber auch auffälliger und wartungsintensiver.

Der Controller
Der Controller ist ein relativ Wichtiges Teil. Er kann bei Überlastung schnell kaputt gehen. Ich bin im Moment mit einem Crystalyte 48 Volt 35-40 A unterwegs. Diese Controller vertragen auch höhere Spannungen bis zu 72 Volt. Beim Controller ist darauf zu achten, dass die Abwärme gut abziehen kann, ab besten außerhalb montieren, damit er genügend Fischluft bekommt. Bekommt man in Europa auch bei crystalyte-europe.com.


Der Pedelec Sensor / Gashebel
Einen Pedelec Sensor braucht man um das eBike einigermaßen legal zu machen, so das der Motor erst beschleunigt wenn man in die Pedalen tritt. Man redet dann von einem Fahrrad mit Elektrounterstützung. Kann ich aber nicht unbedingt empfehlen weil diese Pedelec Sensoren träge reagieren. Ich halte das für gefährlich, da ist man mit einem Gashebel besser bedient.  


Batteriehalter
Die Batterien kann man auf verschiedene arten am Bike befestigen (siehe Videos unten). Ich habe mich für eine unauffällige Variante mit Seitentaschen entschieden. Da die Batterien recht schwer sind, braucht man eine stabile Halterung. Dazu habe ich spezielle Halterungen geschweißt um die Batterien links und rechts am Gepäckträger zu montieren. Als Tarnung kommen so Seitentaschen drüber. So auf der Seite befestigt bleibt der Schwerpunkt relativ tief, das ist gut fürs Fahrverhalten und der Gepäckträger oben ist noch frei.


Erste Erfahrungen
 


schreibe weiter sobald ich Zeit habe....


Cool Ebike Youtube Videos: